„Wir können es uns diesmal nicht leisten zu euch zu kommen und zu unterrichten …“

Eine Lesegruppe in jeder Sprachgemeinschaft, mit der sie zusammenarbeiten – das ist ein Ziel des Alphabetisierungsteams des Mara-Mehrsprachenprojekts in Tansania. Normalerweise werden für jede Lesegruppe drei Workshops durchgeführt: ein dreitägiger Leseworkshop, ein fünftägiger Schreibworkshop und ein eintägiger oder zweitägiger Abschlussworkshop. Die Teilnehmer der Lesegruppen freuen sich immer sehr, wenn ein neuer Workshop organisiert wird. Denn das bedeutet, dass sie eine weitere Chance bekommen, Lesen und Schreiben zu üben und ihre vielen Fragen zu stellen.

Aber das Budget der Alphabetisierungsabteilung ist begrenzt. Daher mussten sie 2016 die Entscheidung treffen, den Anschlussworkshop für die Lesegruppe in der Ikizu-Sprachgemeinschaft nicht abzuhalten. Samson, ein Mitglied des Alphabetisierungsteams und Hauptlehrender in diesen Workshops, rief eine Person dieser Lesegruppe an, um ihr die schlechte Nachricht mitzuteilen, aber diese Person hatte eine unerwartete Lösung parat …

Unterricht in Hütte, vermutlich aus Lehm: 7 Menschen sitzen, vor ihnen steht ein Mann in orangenem Hemd neben einem Flipchart.
Samson vom Mara-Alphabetisierungsteam leitet eine Lesegruppe, die Lesen lernt und übt.

„Sie waren bereit, meine Reisekosten zu bezahlen!“ sagte Samson. Mitglieder der Lesegruppe schickten ihm Geld, so dass er mit öffentlichen Verkehrsmitteln in ihr Dorf reisen konnte, um sie zu besuchen und zu ermutigen.

Das Team war ebenfalls sehr ermutigt zu sehen, dass die Leute in dieser Gruppe bereit waren, etwas zu ihrem eigenen Lernen beizutragen.

– von Hanneke L., übersetzt von Bernadette Mitterhofer

Keine Mittel für den Leseworkshop?